Category: Afrika

2008 – 2009 Jahresanfang im Nationalpark

Nun schreiben wir schon 2009 und wollen uns auf diesem Wege wieder bei Euch melden. Wir sind gut ins neue Jahr gekommen, sehr feucht allerdings, aber ganz anders als ihr glaubt. Uns ersuchte Silvester ein Gewitter, so etwas haben wir noch nie erlebt. Es hat drei Stunden lang aller paar Sekunden geblitzt, über den Bergen liefen die Blitze quer, es war ein Wetterleuchten, ein Naturfeuerwerk der besonderen Art. Das Schlimmste allerdings war der Regen, nach kurzer Zeit kam er in Sturzbächen den Berg herrunter gelaufen und die Männer mußten Dämme schaufeln, um das Schlimmste abzuwenden. Wir standen bis zur Wade im Wasser und konnten es nicht fassen. Zum Glück schliefen wir ja im Dachzelt zwei Meter überm Boden. Aber wir waren nass bis auf die Knochen.
Am nächsten Morgen erzählte einer, das seine Luftmatraze im Zelt auf dem Wasser trieb- ein afrikanisches Wasserbett, zum Glück blieb uns dergleichen erspart.
Die Kinder brachten von ihrem morgendlichen Streifzug über den Campingplatz eine Überraschung mit, ein Vogelbaby. Wahrscheinlich war es beim nächtlichen Sturm aus dem Nest gefallen und nun schrie es nach Futter. Wir begaben uns alle auf Insektenjagd, um das Vögelchen zu füttern und irgendwie gelang es uns dann auch.
Noch am selben Tag fuhren wir zurück nach Pretoria, besorgten uns aus der Zoohandlung eine Dose Mehlwürmer, so war zumindest unser Isektenproblem gelöst. Die Kinder tauften unser Findelkind „Speedy“ und waren ununterbrochen am Füttern. Nun wußten wir auch, was Vogeleltern so leisten müssen. Speedy fühlte sich bald sehr wohl bei uns und schlief nach einem fetten Mehlwurm in unserer Hand.
Lange hielt es uns nicht in der Stadt, deshalb machten wir uns auf den Weg zum Pilanesberg Nationalpark. Seit unserem letzten Besuch im Juli hatte sich der Park sehr verändert. Nun war die Landschaft in sattes Grün getaucht und alle Tiere waren frisch gebackene Eltern. Wir sahen viele Zebras mit flauschigen Fohlen und immer wieder Gnu-Kindergärten, wo die kleinen Gnus ausgelassen um die Wette liefen. Außerdem sahen wir viele Giraffen, Elefanten, Nashörner und sogar Löwen. Für diese mußten wir allerdings schon um 5.00 Uhr mit der Sonne aufstehen, verbrachten dann allerdings die heiße Zeit am Pool im Schatten. Wie die Tiere, kamen auch wir erst wieder am späten Nachmittag heraus und erfreuten uns der vielseitigen Tierwelt bis zum Sonnenuntergang bei einem Gamedrive. Wir hatten wunderbare Begegnungen mit den Elefanten, die uns wieder genau unter die Lupe nahmen und unseren Sicherheitsabstand nicht einhielten. Auch die Nashörner nahmen es damit nicht so genau und kamen bis an unser Auto heran. Wir hatten das große Glück, eine Löwenmama mit ihren zwei Jungen bei der Jagd zu beobachten, die allerdings für die Löwen nicht erfolgreich war, doch glücklich ausging für die Gnus.
Meine Eltern, die am Silvesterabend zu uns kamen, fanden die Woche im Nationalpark ganz großartig und konnten sich nicht satt sehen an der Tierwelt und der schönen Natur.
Auch Speedy begleitete uns und fühlte sich sehr wohl, wurde nach wie vor von uns gefüttert und obwohl er den ganzen Tag im Freien war, flog er nicht weg. Ein kleines Wunder, ich konnte es garnicht glauben. Er saß bei Micha auf der Schulter oder schlief in Helenas Hand, ab und zu unternahm er erste Flugversuche in die Bäume, kam aber jedes Mal wieder herunter und bettelte um einen Wurm. Statt flügge zu werden und weg zu fliegen, blieb er bei uns und fuhr sogar wieder mit uns nach hause.
Nun, drei Wochen  später ist Speedy ausgewachsen und immernoch bei uns, sitzt mit uns draußen und wird noch immer gefüttert. Wir gewöhnen ihn daran selbst zu fressen, um ihn hoffentlich bald in ein eigenes Vogelleben zu entlassen. Doch bis jetzt kommt er nach jedem Ausflug in den Garten immer wieder zurück und leistet uns auf der Terrasse mit seinem Gezwitscher Gesellschaft.

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2008 – 1ste Advents- & Weihnachtszeit in Süd Afrika

Die entsprechenden Bilder sind unter den Symbolen zu finden !

 

1ster Advent:
Heute war der erste Advent und ungefähr 32 Grad im Schatten……
Gestern war großer Weihnachtsbazar in der Deutschen Schule Pretoria mit Weihnachtsmusik, Glühwein, kurzen Hosen, Plätzchen und sommerlichen Temperaturen. Es ist schon eine verkehrte Welt für uns.
Wir haben uns dazu entschlossen für jeden Adventssonntag einen Bilderreigen zu publizieren.

Heute waren wir in einer ganz besonderen Ecke von Pretoria dem Groenkloof-Naturreservat. Dieser liegt eigentlich gleich am Stadtrand von Pretoria.
Wir haben in der Zeitung ein Bild von einer Baby-Giraffe vor der Skyline von Pretoria gesehen und beschlossen uns das selbst anzusehen. Außerdem sahen wir viele Zebras, Gnus und jede Menge Antilopen. Das Besondere waren jedoch die Giraffen vor dem Stadtpanorama, wie bestellt, wir konnten unser Glück kaum fassen. Seht selbst…
Die Bilder sind auf dem Link „1.Advents-Sonntag Bilderreigen“ zu finden.

2ter Advent:
Wir, d.h. Micha bekam in dieser Woche dienstlichen Besuch aus Deutschland, der mal nach dem Rechten schauen wollte. Nun da auch Besuch mal ausspannen muss vom vielen nach dem Rechten sehen, haben wir uns entschlossen den beiden ein paar schöne Eindrücke zu vermitteln. Unsere Tour ging in den Rietvlei-Dam Nature-Reserve.
Das ist ein recht grosser Natur-und Wildpark zwischen Johannesburg und Pretoria, wieder fast in der Stadt. Neben Zebras, Springböcken, Gnus, Wasserböcken, Hartebest und anderen Antilopen sahen wir auch drei Nashörner.

Da ein Gamedrive aber hungrig macht,  waren wir dieses Mal schlauer und haben uns für das Mittagessen mit Würsten, Kartoffelsalat und Getränken eingedeckt. So konnten wir nett an dem kleineren der beiden Dämme sitzen und die Aussicht auf den See und die Vogelwelt geniesen.

Am  Nachmittag haben wir dann auch die Nashörner gefunden und diese sehr nah vor unsere Kameralinse bekommen,  mit dem Fuß auf der Kupplung und Startbereit im ersten Gang. Aber diese sanftmütigen Riesen ließen sich durch uns nicht stören.
In Summe ein schöner 2ter Advent.

3ter Advent:
Es war ein sehr arbeitsamer 3ter Advent. Da wir nun auf unsere erste Süd-Afrika-Safari gehen wollen, müssen noch so einige Veränderungen an Fridolin und Fridolinchen (unserem Anhänger) vorgenommen werden. Micha hat den ganzen Sonntag daran gearbeitet und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Heute am Dienstag ist ein Feiertag und wir haben uns die Zeit genommen mit den Brockfelds an den Roodeplaat-Dam zu fahren. Da vier Kinder mehr Spaß haben als zwei alleine war es eine spassige Angelegenheit.
So fuhren wir entlang der Pisten, die uns sehr an roten Kalaharisand erinnerten und erfreuten uns an den vielen blühenden Blumen und dem satten Grün. Wir entdeckten ein paar Warzenschweine und Wasserböcke im hohen Gras. Ein nahendes Gewitter zwang uns zur Heimfahrt und nach einer abenteuerlichen Abschleppaktion von Brockis Auto, gab es noch einen leckeren Braii auf unserer Terrasse bei Kerzenschein und Weihnachtsbaumbeleuchtung. So wurde es  dann doch noch etwas gemütlich und weihnachtlich

4ter Advent:
Wir starteten unsere Weihnachtstour und auch die Kinder beteiligten sich an den Vorbereitungen eifrig. Am Ende waren wir alle ziemlich fertig und nur noch froh endlich los zu fahren.
Unser erster Stop führte uns zum “ Willem Pretorius Game Reserve“ am Allemanskraal Dam, eines der meistbesuchtesten Ziele in der Provinz Free State. Wir trafen auf Giraffen und erfreuten uns wieder an der afrikanischen Tierwelt.
Weiter gings nach Bethlehem, unbedingt einen Abstecher wert. Gegründet wurde der Ort 1864 von den Voortrekkern, die am Ufer des Flusses siedelten, den sie Jordan nannten. Sie hatten ihr gelobtes Land gefunden und der Name blieb bis heute erhalten.
Wir entschieden uns für eine Reise in die Berge, dort  hatten wir das Gefühl, Weihnachten trotz Sonne und Hitze am nächsten zu kommen und fuhren in den „Golden Gate National Park“. Wenn man die Abendsonne auf dem gelben und roten Felsformationen sieht, dann versteht man warum der Park den Namen „Goldenes Tor“ bekam.  Die felsformationen und Sandsteinmonumente bieten bei ständig wechselnden Lichtverhältnissen wunderbare Aussichten. Wo immer ein bisschen Erde ist, blüht und grünt es und wir sahen Antilopen auf den grünen Hängen grasen. Wir sind verzaubert und beschließen zu bleiben.
An unserem Hochzeitstag machten wir einen Ausflug in den „Royal Natal National Park“  und starteten einen unvergesslichen Wandertag auf 2100m Höhe. Der Bergpfad führte uns weit hinauf  und immer entlang am Berghang mit einer unglaublichen Aussicht auf die Drakensberge. Wir wanderten mehrere Stunden hinauf zum Gipfel, der uns nach einer  Mutprobe in Form einer Eisenleiter auf 3140m führte und uns mit einer Aussicht auf das Amphietheater und einen Wasserfall belohnte. Helena hat an diesem Tag unglaubliches geleistet und wir waren sehr stolz auf unser Mädchen. Für uns alle war dieser Tag ein unvergessliches Erlebnis.
Heute am 4. Advent begaben wir uns auf eine kürzere Tour  zu einer Schlucht, die auch die Lebensgeister unserer Kinder wieder weckte, denn dort gab es so viel zu entdecken.
Wir geniessen die Berge und die abendlichen kühlen Temperaturen erinnern uns ans nahende Fest. Die Kinder haben nur Sorge, das ja das Christkind den Weg hierher findet und ich mach schon mal den Weihnachtsbaum startklar. So kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Weihnachten auf dem Dach von Afrika:
Pünktlich vor Weihnachten starteten wir auf unsere erste Tour, endlich, denn wir hatten die Nase gestrichen voll von „wohnst du schon, oder entpackst du noch…“. Da wurde dann auch noch der Hänger umgebaut und der Fridolin verschönert, doch dann war es endlich soweit.
Wir verließen Pretoria und Gauteng in Richtung Süden und verbrachten die erste Nacht beim “ Wilhelm Pretorius Game Reserve“. Dieses bescherte uns dann auch mit reichhaltiger Fauna und großer Giraffenherde. Von da aus fuhren wir in die Berge, durch eine Landschaft die uns mehr ans australische Queensland erinnerte, als an Afrika. Weideland so weit das Auge reicht und große Rinderherden, irgendwoher müssen die leckeren T-bones oder Portrerhouse-Steaks ja kommen.
Wir erreichten Bethlehem, ein Voortreckerstädtchen aus der Gründerzeit. 1864 wurde es von den Voortreckern gegründet, die am Ufer des Flusses siedelten, den sie Jordan nannten- sie hatten ihr gelobtes Land gefunden.  Wir hielten uns nicht länger auf als ein kurzer Lunch und ein Besuch beim Bankautomaten dauert, uns zog es in die Berge. Und so erreichten wir auch am Nachmitteg zur richtigen Zeit den „Golden Gate Nationalpark“. Wenn man die Abendsonne auf den gelben und roten Felsformationen sieht versteht man leicht, warum der Park den Namen „Goldenes Tor“ bekam. Die hohen Sandsteinfelsen bieten bei den ständig wechselnden Lichtverhältnissen wunderbare An- und Aussichten. Wo immer ein bisschen Erde ist grünt und blüht es und auf den grünen Hügeln grasen Gnus, Antilopen und Zebras.
Wir bleiben einige Tage in dem schönen Camp unterhalb eines Sandsteingiganten und erschließen uns das Gebiet beim Wandern. Unser erster Ausflug bringt uns auf den Gipfel des Santinel, 3165m hoch. Wir wandern stetig bergauf, immer entlang der gigantischen Bergrücken. Der Ausblick war grandios, wir mußten immer wieder stehen bleiben und genießen, was wiederum unserer Kleinsten einige Verschnaufpausen verschaffte. Irgendwann war dann für Helena Schluss, denn die letzten 65 Höhenmeter konnte man nur über eine Eisenleiter überwinden, steil an einer Felswand hinauf, nur was für Trittsichere und Schwindelfreie. Daniel und Michael ließen sich nicht abschrecken, erklommen dieses futuristische Gerät und wurden belohnt mit dem Gipfel. Sie erreichten ein Hochplateau, wanderten an einem Bächlein entlang und kamen an die andere Seite des Berges oberhalb eines Wasserfalls an die Kante. Dort hatten sie einen herrlichen Ausblick in den „Royal Natal Nationalpark“ und das Bergmassiv mit dem Namen „Amphietheater“. Der Tugela River strömt in mehreren Wasserfällen talwärts, der höchste misst 600m und zählt damit zu den höchsten der Welt. Nach einem gemütlichen Abstieg, zum Glück ging es nur noch bergab, erreichten wir nach 16km geschafft aber glücklich den Parkplatz. Wir waren sehr stolz auf unser Mädchen, Helena hatte ihre erste Bergtour mit Bravour bestanden.
Dafür gab es am nächsten Tag ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk von Mama und Papa, eine Horseback-Safari. Wir ritten auf schmalen Pfaden mit diesen trittsicheren und geduldigen Tieren über grüne Hügel, durch tiefe Täler und durch Bäche und sahen dabei Weißschwanzgnus, Antilopen und Zebras. Wieder staunten wir über Helena, wie sie sicher und gerade alle Bewegungen des Pferdes ausglich und das Pferd durch Berg und Tal lenkte. Von hinten sah ich sie auf ihrem Schimmel sitzen und dachte nur an Pippi Langstrumpf auf ihrem „Großen Onkel“. Es hat uns allen unglaublich gut gefallen.
Nun mussten wir auch noch den „Royal Natal Nationalpark“ besuchen, denn immerhin hatten die weiblichen Mitglieder der Familie das „Amphietheater“ nicht gesehen, doch nun entfaltete es sich vor unser aller Augen in seiner vollen Pracht. Wir hatten Glück, bekamen trotz Weihnachten einen Platz auf dem Camp und begaben uns auch hier, am heiligen Weihnachtstag auf eine 16km lange Wanderung, auf den Gorge-Trail, die Nr. 1 der Tageswanderungen. Das Gras am Wegesrand war so hoch, das Helena garnicht dadrüber hinwegsehen konnte. Wir wanderten wieder entlang des Bergrückens, durch kleine Regenwälder an den Talflanken und erreichten den „Gorge“ (Schlucht) zum Baden. Die ganze Zeit hatten wir einen wunderbaren Blick auf das Amphietheater und fühlten uns inmitten dieses Bergmassives Gott näher als in der Kirche.
Wir verbrachten den Heiligabend bei Kerzenschein und Tannenbaum (Plastik, aber hübsch) zu viert in unserem Zeltcamp und es war sehr einfach, aber besinnlich. Manchmal ist weniger mehr, weit weg vom alljährlichen Geschenkewahnsinn erfreuten sich die Kinder an ihren kleinen Geschenken sehr.
Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen, wir wollten hoch hinaus zum „Dach Afrikas“ nach Lesotho. Lesotho ist etwa so groß wie Belgien und das Land prägen fast ausschließlich Berge und Hochplateaus. Doch auf dem Weg in Richtung Sani-Pass, der höchsten Passstrasse Südafrikas ( 2874m ), die sich 35km
( 1500 Höhenmeter ) den Berg hinauf windet und zu den eindrucksvollsten des Landes zählt, erlitt unser Anhänger einen Achsbruch. Zum  Glück passierte es auf einer Nebenstrecke, wir fuhren höchstens 40kmh, und es blieben weitere Schäden aus. Damit war unsere Reise leider erstmal zu Ende. Wir organisierten einen Abschleppwagen und der schleppte den Trailor in eine Werkstatt. Doch wer arbeitet schon am ersten Weihnachtstag, der Trailor mußte warten und wir entschieden uns heim zu fahren, da wir sowieso nichts mehr ausrichten konnten. So muß Lesotho warten, leider.

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2008 – Unsere ersten Tage in Pretoria

Unser Haus in Wapadrand

Unser Haus in Wapadrand, zum Album geht es durch klicken auf das Bild

Wir sind gut in RSA angekommen und auch Lisa hat den Flug überstanden und sich mittlerweile gut eingelebt. Wir haben ihr gleich den afrikanischen Sommerschnitt verpasst, damit sie sich hier nicht tot schwitzt. Wir sind auf jeden Fall froh sie mitgenommen zu haben, ohne sie wären wir hier nicht komplett. Außerdem genießt sie ihre tägliche Rindfleischration sehr!

Nun sind wir also hier, wir können es bis heute nicht richtig glauben und doch gewöhnt man sich schnell daran. Der Abschied von Köln, der Familie, Freunden und dem Haus war schwer. Unsere Abschiedsparty war wunderschön und es musste genug Kölsch fließen um nicht sentimental und traurig zu werden. Obwohl der Abschied so schwer war, haben wir etwas sehr wichtiges gelernt, „zu hause “ ist dort, wo wir vier zusammen sind. Das lehren uns jeden Tag die Kinder, denn die sind schon voll angekommen und genießen das Leben hier in vollen Zügen, vor allem den Pool. Daniel brennt auf die Schule, hat seine neue Schuluniform schon zu hause an und wurde in der Schule begrüßt wie ein alter Bekannter.

Zur Zeit leben wir auf unserer Safariausrüstung und das ist dann in einem großen Haus doch eher spärlich. Wir warten sehnsüchtig auf den Container mit unseren Sachen, vor allem stellen wir uns nun das Haus mit unseren Möbeln vor und freuen uns drauf. Das Haus ist sehr schön, die Aufteilung ist super und die Kinder haben jeder ein eigenes Bad, wir natürlich auch direkt am Schlafzimmer!!! Den einzigen Kampf den wir hier ausfechten, ist gegen die Ameisen, die lieber auch gern im Haus leben würden. Wir schlagen uns wacker, doch werden wir wohl auf Dauer nicht erfolgreich sein schätze ich. Das ist eben auch Afrika und wir ergeben uns unserem Schicksal.

Einfach fantastisch ist der riesige Garten. Alles ist tropisch grün, ein einziger Dschungel. Riesige Palmen, Bananenbäume und all das, was bei uns in Deutschland im Blumenkübel eingeht, erreicht hier gigantische Ausmaße. Vor dem Haus ist ein Fischteich mit bunten Koi’s und hinterm Haus der große Pool unter Palmen. Den Garten pflegt ein Gärtner pedantisch und zwei mal wöchentlich kommt Betty und putzt das ganze Haus, incl. Fenster, und wenn unser Geschirr nach dem Mittagessen gespült im Schrank verschwindet, sind wir sprachlos.

Es ist unglaublich! Das ist der reinste „Hausfrauenhimmel“, in Köln nannte man diese fleißigen Helfer früher Heinzelmännchen!

Bald fängt für uns der Alltag an, wir sind schon gespannt.

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Ein Traum wird war – 2008 – Wir ziehen nach Pretoria

WIr hatten die große Chance darauf das unser Traum einmal auf dem afrikanischen Kontinent zu leben und sozusagen gleich von der Haustür aus die Safaris zu starten wahr wird. Ich war seit 2006 immer öfter in Pretoria um einem Projekt beim „Department of Labour“ weiterzuhelfen. Doch das wurde nicht so richtig und da war es dann notwendig das ich für längere Zeit dort anwesent sein musste (sehr ärgerlich !) Der Termin wurde vorwärts und rückwärts verhandelt und somit war schon seit langem klar das es irgenwann los geht, aber als dann alles geklärt war und es darum ging die Spedition zu organisieren und von Köln und all den lieben netten Menschen los zu lassen wurde es uns schon anders.

Dann ging auf einmal alles furchtbar schnell. In ganzen zwei Tagen wurde unser Hausstand in Karton verpackt und in einen 21m Container verladen.

Mit den Worten „Nun verabschieden sie sich von ihren Möbeln“ fuhr der Fahren den Container nach Antwerpen. Die MCS Marta fuhr ihn dann nach Durban Süd Afrika.

Nachdem das Haus dann sehr leer war ( so wie vor 14 Jahren als wir einzogen) nahmen wir uns vor uns von allen lieb gewordenen Menschen gebührend zu verabschieden.
Es war mit Abstand die beste Party im Hause Baumanns seit langem.

Die Kröhnung war das kölsche Krätzchen „d’e Profis vun der Eier Quell“ und die Sangesdarbietungen vom „Gemischten Chor der Holzwurmvertreiber“

All unseren Freunden nochmals „Vielen, Vielen Dank“ für den wunderbaren Abschied und seid alle herzlich willkommen !

 

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Es war 1994 … unsere erste Reise beginnt!

Fridolin_Logo

Die allererste Reise war so richtiges Abenteuer, wir bekamen unseren Landi nicht von der Spedition ( erst gut eine Woche später), gruben uns bei Sandwich Habour maßlos im Sand ein, unser Lenkgetriebe  gab im Kaokofeld den Geist auf und ein neues ( da Links-Lenker) war nicht zu kriegen. Wir bitten die mitunter nicht standesgemäße Bildqualität zu entschuldigen. Der Beitrag ist 21 Jahre nach seinem Entstehen hier veröffentlicht worden leider hat der Zahn der Zeit an den Dias,die die Grundlage der Bilder sind, genagt.

ABER…..

Es war bis zu diesem Zeitpunkt die schönste und beste Erfahrung,

Nord-Route

Nord-Route

die wir je gemacht hatten
Hier eine kurze Reisebeschreibung.
Etappe 1:
Windhoek – Waterberg – Plateau
Wie schon angedeutet hatte unser Rover es nicht eillig uns wiederzusehen und so hat er den Laster auf dem sein Container stand wohl überredet ein paar Pannen vorzutäuschen, aber nach längstens einer Woche Warterei in Windhoek, kam eine gute Nachricht von der Spedition:
„Sorry Sir, but your car has arrived….“ Weiter kam der freundliche Herr von TWC nicht denn der Jubel über die Ankunft unseres Autos war riesengroß !
Nun wir sind eiligst los zur Spedition um ihn in Empfang zu nehmen. Da stand er ein riesiger Laster mit einem großen und einem kleinen Container auf der Ladefläche. Nur wie die nun abladen ….
Da die Dinger normalerweise auf dem Laster entladen werden um dann gleich wieder neu bestückt nach Walvis Bay aufzubrechen, war nicht so recht klar wie nun der Rover aus dem Container auf den Hof springen sollte.
Ein netter Speditionsarbeiter meinte irgendwas von einem „Folklift“ und ich beglückwünschte ihn zu der Idee…..
Leider kam ein „Folklift-chen“ um die Ecke gefahren, aber mit einem „No worries !“ fuhr unser freundlicher Forklift-Driver mit den Zinken des Gabelstablers  unter den kleineren der beiden Container und hob ihn unter Stöhnen des „Forklift-chens“ in die Höhe.
Mir wurde komplett schlecht ! Das Ding schaukelte und stöhnte unter der Last von Rover und Container , aber der Fahrer setzte zurück und dann den Container recht unsanft auf den Hof ….
Halleluja !!
Auch das war geschafft, der Container wurde aufgeschlossen und tatsächlich unserer „Roverchen“ lugte aus dem grossen Loch ( und rieb sich natürlich nicht die Augen …) .
Jetzt die Schlüssel aus dem großen Umschlag und los …
Nur wo war der Umschlag ???
Der Spediteur schaute mich fragend an….
Ich schaute den Spediteur fragend an……
Wir beide schauten den Truck-Driver fragend an ….
Ich machte die tüpische Handbewegung „Starten eines Autos“ und da hellte sich das große runde Gesicht des Truck-Drivers schlagartig auf !
Er lief zu seinem Fahrerhaus und holte den großen Umschlag mit all den Zoll-Papieren und …. dem Autoschlüssel !
Mit ein wenig Geschickt faltete ich mich in das Fahrerhaus des „Roverchen“ und los gings. Doch wer gedachte hätte das wars, wir können los, der hat sich in dem afrikanisch üblichen Papierkrieg getäuscht… so nach gut einer Stunde waralles klar wir fuhren mit dem Roverchen erst zur Pension dann zum Einkaufen und dann endlich raus aus Windhoek Richtung Norden mit dem Ziel Waterberg-Plateau!
Nachdem ich mich an das fahren auf der linken Strassenseite gewöhnt hatte und auch einigermassen mit den Straßenschildern klar kam erreichten wir Okahandja.
Der Ort ist ein Verkehrsknotenpunkt …. aber wir haben ihn überwunden und kurz nach der Abzweigung von der „B1“ auf die „C42“ Richtung Grootfontain hab ich angehalten und vom Dach des Rovers die Aussicht auf das Waterberg-Plateau genossen. Herrlich !!
Gegen Abend erreichten wir das damals wenig besuchte Camp des Waterberg-Plateau-Reserves und genossen den Sonnenuntergang.

Etappe 2:
Waterberg – Plateau – Grootfontain – Tsumeb – Namutoni
Wir fahren weiter auf den damals sehr wenig ausgebauten Strassen. Wir erreichen Grootfontain damals ein recht netter Ort, mit  „Attraktionen“ gerade für deutsche Besucher wie z.B.der Deutschen Bäckerei, die auch einen ganz hervorragenden Lunch-Break darstellt und etwas versteckt einer wahnsinnig guten Landrover Werkstatt. Leider hatten wir bei unserem letzten Besuch (2007) in Grootfontain den Eindruck das die Stadt sehr heruntergekommen ist. Der Weg führt nach Tsumeb einer Bergbaustadt. Hier gibt es auch einen recht hübschen Caravan-Park das spart ggf. eine teure Nacht in Namutoni bei später Anreise. Ansonsten gibt es mittlerweile vor den Toren Etosha eine große Anzahl Lodges die auch Camping anbieten.
Als wir nun durch das Tor (Livingston Gate) nach ETOSHA einfahren steht gute 200m hinter der Durchfahrt unsere (damals die erste ) Begrüßungsgiraffe !

Meine Frau und ich waren ausser uns vor Freude, viele Tausend sollten zwar folgen, aber immer wenn wir den Weg zwischen der Einfahrt zum Park  und dem Tor zu Namutoni langfahren erinnern wir uns an diese unsere erste Giraffe.
Namutoni war 1994 ein verträumter Fleck deutscher Geschichte mit einem recht engen Camp das aber zum Kennlernen einlud.
Heute sind die 3 Camps in Etosha an einen Privaten-Investor verpachtet und der Hotelstandard hat 3 Sterne. Leider sind durch die neuen Bungalows und das vergrößerte Camp auch die Menschen-Mengen größer geworden (und die Preise …) aber so ist das mit dem (vermeindlichen) Fortschritt. Das Fort Namutoni ist sehr sehenswert, besonders der Blick von seinem Turm auf die Weite und das unmittelbar in der Nähe gelegene Wasserloch sind atemberaubend.

Etappe 3:
Ethosha
Das Wort Ethosha meint „großer weißer Platz“, und das ist sie auch eine riesige Ebene an einem gigantischen Salzsee gelegen.

ABER DAS STIMMT DOCH GAR NICHT …!!!
Wird der eine oder andere Ethosha-Besucher aufschreien. Tja, die waren dann nach dem großen Regen dort und wenn es so regnet wie 2007 dann steht Etosha voll Wasser und die Salt-Pan ist ein See mit Tausenden Flamingos! Leider hatten wir noch nichtdas Vergnügen und kennen Etosha „nur“ als Steppe und Busch und Salt-Pan.
Aber wer Tiere sehen will und Zeit hat für den ist Ethosha genau das richtige, hier findet man viele der Tiere die sich auf dem südlichen Teil des Kontinents rumtreiben.  Unsere Erlebnisse in Ethosha zu beschreiben würde hier aus Platzgründen nicht funktionieren. Nur soviel das Lieblings-Camp unserer Kinder ist Halali in der Mitte des Nationalparkes, hier können sie bewaffnet mit einem Walky-Talky alleine zum Beobachtungspunkt am Wasserloch laufen und geniesen die Aussicht auf die Tiere so richtig. Dies ist im Übrigen auch das Camp das am ehesten die Gewähr für Nashörner bietet.Zebras_spiegeln_trinken

Etappe 4:
Ethosha – Outjo – Kamanjab
Die Schönheit Etosha’s hat uns wie seit dem so oft sehr beeindurckt. Wir verlassen über Okaukejo den Park und fahren südlich Richtung Outjo.

Hier gibt es einige gut Einkaufsmöglichkeiten und ein wuderbares (wie sollte es anders sein) deutsche Cafe ….
Von Outjo geht es nach Westen Richtung Kamanjab. sun_set_NamutoniDieses Kamanjab war 1994 nicht mehr als eine Wegkreuzung mit Tankstelle und winzigem Supermarkt UND einem Metzger der vielleicht das beste Biltong und die beste Doerworst im südlichen Afrika herstellt. Tanstelle und Metzger gibt es nach wie vor . Der Supermarkt ist etwas vergrößert worden.
Kamanjab ist der Verpflegungspunkt für alle Kaokofeld-Touren. Wir tanken auf und kaufen alles ein um die nächsten 2 Wochen im Kaokofeld zurecht zu kommen.

Etappe 5:
Kamanjab – Palmwag – Sesfontain

Dann geht es weiter nach Palmwag. Der Weg führt uns durch die wunderschönen Damaraberge. Palmwag ist eine Lodge mitten zwischen den Tafelbergen des Damaralandes. Palmwag biete recht netten Komfort mitten im Nichts und ist immer für eine Erholungspause gut. Leider ist es mittlerweile so das man sich anmelden muss um einen Platz auf dem Campside zu ergattern, was dem spontanen Individualisten nicht recht gefällt.
Damara_landWenn es mal nicht klapp …. bleibt man halt im Busch …

Von Palmwag aus geht es wieder nach Norden Richtung Sesfontain einem alten deutschen Fort das heute als Hotel dient.
Hinter Sesfontain kann man entweder auf der schlechten Gravel weiter nach Purros fahren, oder wer sich traut, fährt ab in den Hoanib und diesen rauf bis kurz vor Purros.
Wer glaubt das hier noch irgendwas der Orientierung dient und er mit den heute an jeder Tankstelle erhältlichen Shell-Karte inkl. GPS-Koordinaten weiterkommt der irrt oder hat Mut oder kennt sich aus (aber dann braucht er die Karten auch nicht).
Das größte Problem sind die Kreuzungen bei denen sich auf der Karte 2 Wegekreuzen in Wirklichkeit jedoch 4-6 …..Welcher Weg ist es ???
Als wir 1994 das erste mal mit unserer Unesco -Karte und dem Kompass hier hoch fuhren war es schon recht viel Mut der uns vorwärts trieb. Wir konnte nicht unbedingt immer so genau sagen wo wir denn nun waren. An manchen Kreuzung musste dann die Richtung der Strasse über ihre Richtigkeit entscheiden und machmal änderte die sich nach der Kreuzung abrupt um 90 Grad… Was dann ??
Zurück nochmal peilen eine andere Pad nehmen.

Etappe 6:
Sesfontain – Purros – Orupembe

Was auch immer wir geglaubt haben das uns in Orupembe erwartet… Es war etwas ganz anderes was sich uns präsentierte ! Der als Ort auf der Karte ausgewiesene Ort entpuppt sich als Wasserloch (was gut für uns und die Himbas mit ihrem Vieh ist) und sonst eigentlich nichts, dann Hütten oder sowas bauen die Himbas hier aus irgendwelchen Gründen nicht. Wir brauchten nochmals Wasser und so haben wir unseren Orangennektar-Vorrat (den wir eh nicht wirklich gerne mochten, da viel zu süß) gegen Trinkwasser getauscht und dadurch eine Art Volksfest unter den Himbas angezettelt. Zu allem Übrfluß glaubten die Herren dann wir wären sowas wie ein Ärtzteteam und offenbarten uns vom Läusebefall bis zum verfaulten Zahn alles was aus ihrer Sicht der Behandlung bedurfte. Naja, wir haben uns nicht daran versucht aber irgendwie belustigte uns die Situation schon sehr.

Etappe 7:
Orupembe – Hartmannsberge – Rooi Drom
Durch die Hardmannsberge zu fahren ist ein besonderes Offroad-Erlebnis ! Unser Landi paste mit unter so gerade auf die  „Pad“, so das es auf einer Seite steil nach geht und auf der anderen eine Felswand arg nah am Aussenspiegel vorbeischrappt. Dann geht es um die Kurve und du glaubst du fährst geradewegs in die Schlucht. Zweimal ist Susi ausgestiegen um  zu Fuß weiterzugehen. Der Weg ist sehr rau und man sollte gut mit seinem Fahrzeug umgehen können. Der Pass geht dann irgendwann die Bergflanken hinunter in eine kleine Ebene und dort steht eine rote Tonne …. „Rooi Drom“ . Ein Wegpunkt im Nichts, hier kann man erstmal rasten oder übernachten. Wir rasten und fahren weiter Richtung Norden in das Mariental.

Etappe 8:
Rooi Drom – Marienfluss – Kunene
Wir fahren nach kurzer Rast weiter und erreichen den Marienfluss, besser das Tal des Marienflusses, recht bald.
Hier fühlt man sich wie in „Out of Africa“ ..hohes gelbes Gras wogt im Wind der rote Sand bildet den perfekten Kontrast, in einiger Entfernung grasen die Zebras …

Das Tal ist sehr breit und übersichtlich. Über die Sand-Pad kommen wir recht gut voran und kommen an den grünen Gürtel entlang des Kunene. Unser großes Ziel ist erreicht die Grenze nach Angola der Kunene. Ein recht breiter Strom mit viel Wasser. Als wir 1994 die kleine Baumgruppe in der Nähe der Epupa Falls erreichten war dort nichts und niemand ausser uns… Wir gestalteten unser Camp auf dem oberen Teil der Uferböschung nahmen einen Sun-Downer und genossen den Blick hinaus auf den Fluß.
Heute ist ungefähr an der gleichen Stelle eine Tended -Lodge, so ist das nun mal.
Nach einem herrlichen Bad , bei dem immer einer Kokodil-Wache für den anderen schob, nahmen wir ein nettes Abendessen ein …. Braai ( wie die Süd-Afrikaner sagen) Grillfleisch, Salat und Bier …
Geschlafen haben wir prima bis … ja bis kurz vor Sonnenaufgang eine Himba-Frau mit einem „morrow“ uns aus unseren Träumen riss. Die stand da und schaue unvermittelt in unserer Auto , sprich unser Schlafzimmer …. und machte auch keine Anstalten sich irgendwie wegzudrehen ( wir hatten recht wenig an…). Sie blieb auch zum Frühstück, d.h. sie stand neben unserem Frühstückstisch und bewegte sich nicht, sondern betrachtete alles sehr ausgiebig. Nachdem sie dann von meiner Frau etwas aus unserer Verpflegungskiste erhalten hatte schritt sie gemütlich von dannen.
An diesem Tag genossen wir die Epupa Falls und fuhren den Fluss entlang Richtung Westen. Das Tal des Kunene ist breit und mit gelbem Gras gesäumt.

Etappe 9:
Kunene – Opuwo – Palmwag
Der Weg vom Kunene zurück führt wenn man will durch Opuwo. Der Ort ist mittlerweile das Handelszentrum von Nord-West Namibia. Im Jahr 1994 war er ein kleiner Ort mit den wesentlichen Einrichtungen wie Garage, Tankstelle und einem Supermarkt. Wir benötigten neue Stoßdämpfer da diese durch die Befahrung der Hardmansberge defekt waren und der Landi ziemlich schlingerte. Also sind wir in die Werkstatt (Garage) und siehe da die Stoßdämpfer konnten wir bekommen und sollten sie auch eingebaut bekommen. Toll, also ließen wir das Auto stehen um im Supermarkt einzukaufen….
Es kam wie so oft in Afrika, wir kamen zurück und die Stoßdämpfer waren ausgebaut nur die neuen Dinger lagen auf dem Landi und der Mechaniker war zum Bäcker weil der um 17:00 Uhr die Tore schließt. Na dann durfte ich also wieder mal selber fummeln. Am Ende fehlten uns die Befestigungsmuttern um die Dämpfer in ihren Domen festzuschrauben die hatte die Werkstatt nicht (!). Was tun ? Nach einigem verschütteten Adrinalien auf unserer Seite hat uns der freundliche Werkstattbesitzer zur Goverment-Garage (der Werkstatt für Regierungsfahrzeuge) geschickt. Nun fahren wir bekanntlich kein namibianisches Regierungsfahrzeug und hatten auch noch eine deutsche Nummer, nach langen und zähen Verhandlungen und unter Aufbrigung von N$100 (ca. 10 €) war dann der Stockward (Lagerist) bereit uns die beiden passenden Muttern und Unterlegscheiben zu verkaufen ! Halleluja !
Was ich noch zu Opuwo und dem Supermarkt (übrigens ein SPAR)  erzählen wollte, als wir so an der Kasse zum Bezahlen anstanden kam eine Gruppe Himba-Frauen in der ihnen üblichen Tracht (unten wenig und oben herum gar nichts) herein um auch einzukaufen. Ok, dachte ich kein Problem das ist Afrika und wir sind tief im Himbagebiet, nur wo tun die das Geld hin ?
Die Himbas stiegen dann draussen auf einen klapprigen Pick-Up und fuhren davon.
Kulturcrash – Modern gegen Steinzeit

Wir fuhren dann noch „um die nächste Ecke“ und campten ganz traumhaft am Rande eines Reviers mit toller Aussicht !

Die nächste Etappe brachte uns in Ermangelung von kartografierten Wegen wieder über Orupembe und Purros zurück nach Palm Wag wo wir uns erstmal einen Tag wunderbar ausruhten.

Etappe 10:
Palmwag-Terrace Bay
Dieses Palm Wag ist ein mittlerweile ziemlich große und eher vornehme Lodge, damals stecke sie noch in den Anfängen und war der ideale Platz in der Mite des Damaralandes für einen Stop-Over. Hier gibt es Quellen und die Palmen wachsen ziemlich überal um die Lodge drum herum (daher auch der Name). Nach einem Tag Erholung und mehreren kalten Windhoek-Lager geht die Fahrt weiter Richtung Skelettküste.
Naja wer mal sehen will wie es auf dem Mond so aussieht sollte da mal langfahren, denn auf den nächsten knapp 200km gibt es viel Geröll und Sand nur keine Flora oder Fauna und dann kommt die Skelettküste !
Du fährst aus der Hitze der Wüste in einen Nebelgürtel der selbst einen hartgesottenen Helgoländer frieren läst !
Die Temperatur fällt um gefühlte 50 Grad Celsius (in Wahrheit sind es aber nur knappe 30) und du stehst bei 8 – 12 Grad unter einer kalten und feuchten Nebeldecke am Atlantik ! Irgendwie hatten wir zwar daran gedacht das es kalt werden könnte aber an das hatten wir nicht gedacht…. Also alles anziehen was irgendwie wärmt!
Tapfer fuhren wir also Richtung Norden in der Erwartung in Terrace Bay eine schöne Lodge vorzufinden (hatten wir mühevoll in Windhoek vorreserviert).
Am späten Nachmittag tauchte dann das was den Namen „Terrace Bay“ trägt vor uns auf …. und da das zweite der beiden Gebäude des Ortes war unsere „Lodge“.

Etappe 11:
Entlang der Skelettküste – Cape Cross – Hentjes Bay – Swakopmund
Wie schon beschrieben ist die Skelettküste so einladend wie ihr Name! Sehenswert sind einige der gestrandeten Wracks um ein paar extravagante Fotos zu machen. Bei der Einmmündung des Ugab-Reviers erreichen wir das Gate zum Skelettküsten-Nationalpark. In einer späteren Reise werden wir hier in den Ugab abbiegen und diesen hochfahren. Mir fällt bei Erreichen der harten Pad auf das unser Landi sich recht merkwürdig verhält. Er driftet trotz festgehaltenem Lenkrad von links nach rechts und zurück! Das muss überprüft werden! Nun ja, es stellte sich heraus das unser Lenkgetriebe irgendwie sehr grosses Spiel bekommen hat. Ok, das kannst du nachstellen dachte ich und holte das Servicemanual heraus um zu schauen wie das denn so geht. Leider kam nach allen Anstrengungen heraus das es wohl ernsthaft defekt ist! Was tun? Der nächste Ort mit Aussicht auf eine Werkstatt ist Swakopmund (ca. 300km entfernt). Also fahren wir mit der „Lenkung“ (2 mal nach links drehen und schon hat man eine Druckpunkt zum Linkslenken und das Ganze nach rechts) ganz vorsichtig nach Swakop!
Unterwegs kommen wir an Cape Cross der Robben-Kolonie vorbei und nehmen uns natürlich die Zeit dieser einen Besuch abzustatten!
Der Gestank ist das erste was einem beim Aussteigen auffällt. Dann sieht man den Grund warum dieser Ort seinen Namen trägt: Die Kreuzgruppe aus der Zeit der portugisischen Welterforschungsepoche (oder besser Welteroberungsepoche). Dahinter geht es an den felsigen Strand und dort liegen hunderte von Robben! Ein ganz besonderer Anblick der bei uns einen tiefen Eindruck hinterlässt.
Daneben findet der Besucher die ehemalige „Fellfabrik“, dort wurde den Robben ehemals das Fell über die Ohren gezogen. Heute ist der Ort ein Museum. Erstaunlich das die Robben immer wieder an diesen Ort zurück kommen obwohl sie doch so verfolgt wurden. Mit einigen Aufnahmen im Gepäck geht es weiter Richtung Swakop. Die ersten Vorboten der Zivilisation erreichen wir in Hentjes Bay, wobei der Ort mit seinen bunt angemalten Häusern mitten im Nichts, ohne Baum und Strauch einen sehr unwirtlichen Eindruck macht. Hierher kommt man zum Fischen. Selbst das Trinkwasser für die Häuser muss mit Tankwagen angeliefert werden.
Wir halten uns nicht allzulange auf da es schon spät am Tag ist und wir ja auch noch eine Werkstatt aufsuchen müssen.
Swakopmund, mit seinem rot-weissen Leuchtturm und dem weithin sichtbaren Wasserturm, der in unmittelbarer Nähe des Flugfeldes steht, taucht am Horizont auf. Im Ort fragen wir uns zu einer Werkstatt durch. Dort bekomemn wir das gewünschte neue Lenkgetriebe für einen akzeptablen Preis, nur einbauen müssen wir es selber, da die Werkstatt um 16:30 Uhr schließt. Na gut, das schaffen wir dann auch noch!
Also fahren wir auf ein ebenes Stück des Werkstattparkplatzes und schauen was wir tun können.
Mit dem Service-Manual liege ich unter unserem Landi und baue das alte Ding aus. Es wird langsam kalt da die Sonne untergeht (18:00 Uhr ist es komplett finster). Nach einer guten Stunde ist das alte Ding dann entlich ausgebaut und nach weiteren 30 Minuten (jetzt hab ich Übung!) das neue eingebaut.
Freudig stehe ich vor dem Landi und bitte Susi mal zu lenken. Toll sie dreht nach rechts und die Räder drehen sich nach links! Ich kann es nicht fassen !
Wir grübeln ob ich irgendwas falsch gemacht habe, aber alles ist so wie es sein soll, außer das Getriebe, das ist für einen Rechtslenker(!), also für Fahrzeuge die auf der linken Strassenseite fahren sollen, wir haben aber einen Linkslenker… Der Frust war unbeschreiblich !
Alte Südwester-Weisheit: Wenn du nicht mehr weiter weißt, brauchst du einen neuen Plan!
Wir versuchen es mit gleich mehreren: Plan A: aus zwei Lenkgetrieben eines machen was dann (hoffentlich) richtig lenkt, Plan B: altes wieder einbauen, Schlafplatz suchen und am nächsten Tag neuen Versuch starten.
Der Plan A kam so gegen 20:00 Uhr zu keinem Resultat, die Spindeln in den Getrieben wollten einfach nicht zueinander finden, also neues Getriebe und altes wieder zurück in Ursprungszustand bringen und altes wieder einbauen. Bei der Aktion ist mir dann aufgefallen das der Schaden wohl durch Ölmangel entstanden ist, da das Getriebe nach befüllen mit Getriebeöl dieses ziemlich schnell wieder verlor….. Egal, um etwas nach 21:00 Uhr ist der Landi genauso fahrbereit wie vor Swakop und wir suchen nach kurzer aber heftigem Meinungsaustausch ( Susi wollte Bett, Dusche, Abendessen wobei ich eher für Campingplatz pledierte. Susi gewann!) nach einer Übernachtungsmöglichkeit.
Das erste Hotel das wir erreichen war der Hansa-Hotel (damals die erste Adresse aber uns war das Schuppe). Der Versuch in verdreckten und verölten Safari-Klamotten die Lobby zu betreten scheiterte am Portier. Also weitersuchen, nach ein paar Ecken fahren wir, schon sehr geknickt, auf der damaligen Brückenstrasse (heute Albertina Almathila Ave) in Richtung Strand und sehen ein deutsches Schild „Zimmer frei“. Susi spring aus dem Landi und klingelt. Eine ältere Dame öffnet, die beiden reden und reden und reden und dann geht die Tür wieder zu… „Ach du Schande, wieder nichts“ dachte ich nur, dann kam Susi zurück, schaut mich schelmisch an und schon ging das große Hoftor auf und die Dame winkte mich herein!
Das Hotel D’Avignon gab uns in dieser Nacht Obdach (und unserem Landi die kommenden 10 Jahre!). Der nächste Morgen brachte dann einige „Erleuchtung“ denn eine der Töchter von Frau D’Avignon ist mit dem Eigner der Landrover Vertretung leiert! Dessen Aussage war nur ziemlich ernüchternd: „Sowas gibt es in ganz Namibia nicht! Das müssen wir bestellen und das kann dauern“. Und nun?
Ein Weiterfahren mit dem defekten Teil ist eigentlich unmöglich. Ein Südwester wäre aber keiner wenn er nicht immer noch „einen Plan machen“ könnte. Die Margret, was die andere Tochter von Frau d’Avignon ist, kannte einen Andy Bauer und der war der Besitzer des „Swakopmund Mechanical Service“ und er hatte eine Idee wie man an so ein Getriebe kommen könnte, nämlich aus einer UN-Car aus Angola (weil die da auch rechts fahren). Wir schauten uns Swakopmund an und Andy organisierte.
Am späten Nachmittag war dann der Plan perfekt, am nächsten Tag Getriebe abholen bei Vineta-Shell am Nordende des Ortes (in Vineta). Wir waren zwar skeptisch aber die strahlenden Augen von Andy waren sehr überzeugend. Der Plan funktionierte und das Getriebe wurde sogar bei Vineta gewechselt nur war es kein wirklich neues und hatte auch schon Spiel, aber das war aus afrikanischer Sicht noch ganz OK oder wie die Namibianer sagen “ Dat jobbt!“. Hier erfuhren wir dann auch so einige Tipps im Umgang mit dem britischen Qualitätsprodukt das wir unser Eigen nennen:
„Öl und Wasser verhalten sich bei Landis gleich, was oben reinläuft läuft unten wieder raus!“ daher ausser bei Motor, Getriebe und Hinterachsdiff kein Öl sondern Grafitfett benutzen, das kann nicht (so schnell) raustropfen. So nun noch das Linksverkehrsteil zurückgeben und dann kann es weitergehen.

Etappe 12:
Swakop – Walvis Bay – Sandwich-Harbour – Swakop

Eigentlich wollten wir via Swakop- Dünen nach Walvis Bay und dann nach Sandwich Harbour was uns im Prinzip auch gelang, nur das mit Sandwich Harbour ging schief, denn der Weg dorthin blieb für das Auge des gemeinen Europäers unsichtbar und auf dem von dem wir glaubten er ist es haben wir uns massiv festgefahren.
Es war ein schöner Tag! Wir fahren entlang des Dünengürtels, erklettern eine von den Sandhaufen geniessen die Aussicht, fahren nach Walvis Bay schauen nach den Flamingos auf den Salinen-Feldern und wollen dann zu dem Ort der für Ornitologen (Vogelkucker) das Paradis auf Erden sein soll Sandwich-Habour. Der Platz heißt so weil dort ein Hafen entstehen sollte und der war wohl auch schon ausgebaggert als eine Wanderdüne in die Baustelle wanderte, was das Ende für die Baustelle und den neuen Hafen bedeutete. In dem nun recht flachen Wasser finden Flamingos und Pelikane und viele andere Vogelarten ihre Heimat. Also wollten wir doch auch bitte mal so ein paar hundert Flamingos sehen! Der Weg entsprach auch anfänglich der Richtung und der Karte, nur änderte sich das so nach der 2. Fahrstunde und dann kam es zu einem folgenschweren Fehler, ich habe die Pad um 30 cm verlassen und wir sind mit der Seite in einem Salzwasser-Sand-Gemisch eingesackt! Rauskommen erschien nach einigen Versuchen ohne fremde Hilfe aussichtslos. Was nun ?
Meine liebe Frau wäre nicht meine Frau wenn sie dort nicht die Initiative ergriffen hätte!
Mit den Worten: „Du bleibst und passts auf das Auto auf“, nahm sie sich einen Wasservorrat von 2 Litern und marschierte die Autospur zurück die wir hinterlassen hatten.
Ich war zutiefst beeindruckt !
Mein Ehrgeiz war wieder angefacht!
Ein Plan muss her, und so erinnerte ich mich an die Erzählungen von Fahrzeugbergungen aus Matsch und Schlick (was ja sowas ähnliches ist). Also Reserverad von der Motorhaube runter, High-Lift-Jack drauf und langsam hochpumpen. Wer das nachahmen möchte sollte sehr vorsichtig sein denn die Konstruktion ist alles andere als stabil und droht demzufolge jeden Augenblick umzufallen, was dann durchaus sehr gefährlcih warden kann je nachdem wie der Landi sich dann senkt.
Es ging, ich habe immer so 30 cm hochgebockt Sand untergeschaufelt, das Sandblech drunter gelegt, den Landi abgesetzt das Reserverad rausgebuddelt, alles halbwegs zugeschaufelt und dann den nächsten Hub durchgeführt.
Der Landi war ca. 1m tief eingesackt, also es dauerte doch seine 2 Stunden, aber dann stand er wieder gerade und ich konnte ganz vorsichtig auf die Pad zurückfahren.
Nun schnell alles aufladen und Susi suchen !
Es war an mir den Fußspuren zu folgen und nach guten 30 Minuten Fahrt hab ich sie dann am Horizont gesehen, vor Freude fing ich an zu Hupen, sodas sie auch anhielt.
Unser Wiedersehen war ein Fest !
Der Reiseplan wurde geändert und abends waren wir dann wieder bei Fam. d’Avignon und ihrem Hotel.

Etappe 13:
Swakop – durch die Namib – Homeb – Kuiseb-CanyonKhomas Hochland –  Naukluft Park
Es beginnt nun die Südroute unserer Reise.

Süd-Route

Es geht auf der östlichen Seite des Dünengürtels vorbei bis Walvis Bay, von wo wir dann Richtung Südost in die Namib abbiegen. Erstes Ziel ist der Vorgelfederberg. Aufgrund der Erfahrungen aus dem Skelettküsten-Abschnitt hatten wir so unsere Vorurteile, aber die Namib erweist sich als sehr reizvoll. In dem gelben Gras, zwischen den rötlichen Felsen sehen wir Strausse und Oryx. Der Blick geht weit bis zur Bergkette des Khomas Hochlandes das wir dann  bald über Spitzhoogte-Pass und Gemsbock-Pass erklimmen werden. Dann ging es durch die Namib nach Homeb wo wir übernachten. Der nächste Tag führt uns zum Kuiseb-Canyon. Hier hat der Kuiseb wenn er denn mal Wasser führt eine ganz erstaunliche Schlucht in die Wüste und die Sedimentschichten gegraben. Wir lauf hindurch und erhaschen viele Fotospots. Besonders schön sind die Kontraste wenn es Grün vor den rot-braunen Felsen hat und die Sonne richtig steht. Wir beschließen weiterzufahren und das Khomas Hochland zu überqueren. Es ist ein stolzes Stück Mühe für den Landi 22% Steigungen hinauf und wieder hinunter zu krackseln. Und dann hatte ich das Gefühl das etwas nicht stimmt, also nächstes Plateau anhalten. Siehe da wir hatten einen Platten am rechten Hinterrad. Den Landi mit Steinen sichern und Rad wechseln. Manchmal dauern einfache Dinge länger als erwartet. Am Ende des Tages beschliessen wir einfach dort wo wir stehen zu übernachten. Wir werden mit einem grandiosen Sonnenuntergang belohnt!

Der nächste Tag bringt uns via der Solitaire Farm wo wir uns ein Zebra(fell) kaufen und Tanken zum Naukluft Park. Der Naukluft Park hat einen wunderbaren Campsite der sehr schön im Wald liegt. Wir erreichen den Naukluftpark am frühen Nachmittag und beschliessen es uns erstmal gemütlich zu machen. Für den nächsten Tag haben wir uns die Wanderung über den „Waterkloof Trial“ vorgenommen.

Der Waterklooftrial wie sein name schon sagt geht entlang eines Wassergrabens der sich durch die trockene Landschaft windet und an vielen Stellen zum Rasten und baden einlädt. Der Weg ist ca. 10 km lang nur dauert es aufgrund der vielen schönen Eindrücke die ja festgehalten werden wollen und der Badeplätze schon den ganzen Tag ehe wir einmal rum sind. Der Weg nimmt kurz vor seinem Ende, an dem Punkt wo die Karte den Wasserfall vermerkt, einen eher dramatischen Verlauf und ist daher für Kinder ungeeignet, denn man muss sich entlang einer Kette entlag eines Abgrundes hangeln wobei die Trittfläche nur Wandschuhbreite ist. Sehr beeindruckend!
Wir sind geschafft und glücklich an diesem Abend!
Etappe 14:
Naukluft Park – Sesriem – Sossusvlei
Der nächste Tag bringt uns dann nach Sossusvlei die Gegend der Namib mit den höchsten Dünen und den spektakulärsten Aussichten. Wir erreichen am Nachmittag den Campsite suchen uns ein Plätzchen unter einem schönen der wenigen Baume und beschließen nach einer kurzen Rast den Sonnenuntergang auf einer Düne zu geniessen. Die Pad vom Campsite bis zwischen die Dünen ist eine Tiefsand-Strecke und man tut gut daran frühzeitig den Luftdruck zu reduzieren um nicht festzufahren.

Etappe 15:
Sossusvlei – Aus – Lüderitz Kolmanskop

Der Weg führt uns von Sossusvlei über Aus nach Lüderitz. Schon auf der Fahrt nach Lüderitz und somit bei der Durchquerung der Namib mit seinem Diamantenfeldern fallen uns die Tonnen mit den Totenköpfen auf die unmissverständlich dem Besucher klar machen das er hier nicht vom Weg abfahren darf.

Der Name des Ortes „Aus“ stammt aus der Khoi-Sprache und bedeutet „Große Schlange“. Während der deutschen Kolonialzeit unterhielt die Schutztruppe hier einen Stützpunkt. Zu Beginn des 1. Weltkrieges bauten die Deutschen in Aus eine Ersatzfunkstelle, da die Küstenfunkstelle in Lüderitzbucht geräumt werden musste. Nach der Kapitulation der deutschen Truppen im Juli 1915 unterhielt die südafrikanische Armee in Aus ein Konzentrationslager, in dem von 1915 bis 1919 rund 1.550 deutsche Kriegsgefangene interniert wurden. Das Gelände dieses ehemaligen Konzentrationslagers ist heute ein Denkmal und kann besichtigt werden. Heut wohnen hier ca. 50 Einwohner.

„Luderitz,Stadt mit Felsenkirche“ von Peter Stenglein – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 2.5 über Wikimedia Commons

Lüderitz der einstige Seehafen der Kolonie „Deutsch Südwest-Afrika“ ist auf die schroffen Felsen der Küste gebaut die hier einen nätürlichen Hafen bilden und auch von Schiffen mit größerem Tiefgang angelaufen werden können. Der Name geht auf den Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz zurück der den Streifen Land von den Nama zum Abbau von Bodenschätzen erworben hat. Lange nach seinem Tod wurden beuim Bau der Schmalspurbahn Diamanten entdeckt die dieses Gegend berühmt machten. Die Felsenkirche thront auf einem Felsenplateau über der Stadt und dem Hafen. Uns kam die Stadt bei unserem ersten und bislang einzigen Besuch wie ein verlassenes Freilichtmuseum vor. Amüsant zu erzählem ist noch folgendes, wir spazierten durch die Strassen und sahen eine Bäckerei, also wollten wir kurzhand  Brot oder Brötchen kaufen. Hinter der Theke stand ein sehr großer Nama dessen dunkle Farbe einen tollen Kontrast zu seiner Bäckeruniform bot. Wir diskutierten auf Deutsch die wenigen Auslagen um dann auf Englisch nach frischem Brot zu fragen. Der Bäckereiverkäufer schmunzelte und antwortete in akzentfreiem Deutsch mit hamburgischem Einschlag „Frisches Brot und Brötchen können sie morgen früh ab 7 Uhr bekommen“. Irgendwie hat es uns die Sprache verschlagen und wir verabschiedeten uns brav und verliessen die Bäckerei. Sicher ist nur eines in Namibia und Südafrika sollte man sehr vorsichtig sein sich auf Deutsch zu unterhalten und zu glauben der Einheimische versteht einen nicht.

Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch in Kolmanskop.

Hier wurden zur Jahrhunderwende 1900 die ersten Diamanten gefunden was dann zu einem Diamanten-Rausch führte. Der hielt nur nicht sehr lange und 1930 war schon wieder Schluß mit der Pracht. Der letzte Einwohner verlies den Ort 1960.

Da der Ort durch deutsche Siedler erbaut wurde galten auch die deutschen Bauvorschriften und dadurch bleiben uns bis heute die allermeisten Gebäude so erhalten das sie zumindest begehbar sind. In einigen läst sich noch das Flair der damaligen Zeit spüren.

Der Wüstensand und der Wind haben ihr Werk hinterlassen. Viele Gebäude sind von den Wanderdünen überannt worden. Nur die Kegelbahn, die nach wie vor existiert nicht und ware somit noch immer nutzbar.
Etappe 16:
Kolmanskop – Rosh Pina – Orange River
Nachdem wir uns an der ganzen verblichenen kolonialen Herrlichkeit satt gesehen hatten ging es weiter über Rosh Pina runter an den Orange River. Die Fahrt von Rosh Pina an den Orange ist alleine schon aufgrund der Ausblicke die sich auf den Fluß bieten eine Reise wert. Nur zu dem Zeitpunkt war die Strecke eher eine Geröll-Pad. Wir sind seit dem nicht wieder dort vorbei gekommen. Der Orange, der größte Strom Südafrikas bildet hier die Grenze zwischen Namibia und Süd-Afrika. Er ist ein grünes Band in der trockenen Wüste. Hier wächst sehr viel Obst und Gemüse. Wir gelangen an eine Farm, die Jansen-Farm. Die Jansens unterhalten hier eine kleine gut gehende Farm auf der Obst und Gemüse angebaut wird. Aufmerksam wurden wir durch ein handgemaltes Schild „Camsite & Cold Drinks“, da es schon spatter am Tag war beschlossen wir hier zu übernachten. Zu dieser Zeit Ende September war gerade Melonen-Ernte angesagt. Wir haben uns auf dem Platz eingerichtet und dann wie es so meine Art ist hab ich halt mitgeholfen, einfach so. Der Erfolg war das unser Laderaum mit Melonen befüllt wurde als Dank für die Mühen und bezahlen mussten wir eigentlcih auch nicht. Der Campsite liegt gleich Ufer des Orange mit grünem, schönen Grasboden. Sehr idylisch! Wir blieben 2 Tage.
Dann fuhren wir weiter den Orange entlang nach Osten. Wir erreichen Aassenkehr was auch eine Farm ist , nur keine so nette kleine sondern eher das was man sich in Süd Afrika unter dem Begriff Farm vorstellt. Hier stehen auf etlichen Quadratkilometern Weinreben neben Weinreben. Wir lernen das diese jedoch nicht zur Produktion dieser wundervolle Produkte in Flaschen genutzt werden, sondern zum Verzehr bestimmt sind und auch von hier als „Product of South Africa“ nach Deutschland in die Supermärkte gehen. Hier wird zur Lesezeit nur in der Nacht gearbeitet, da die Trauben sobald sie abgeschnitten sind recht schnell verpackt und mit den Kühllastern nach Kapstadt gebracht werden müssen um nicht schon auf dem Weg ungeniesbar zu warden.

Etappe 17:
Orange River – Kalahari Gemsbok Park
Uns treibt es weiter und da wir schon an der Grenze nach Süd-Afrika herumstreifen entschließen wir uns dem Kalahari-Gemsbok-Park einen Besuch abzustatten. Also auf gehts Richtung Upington.
Heute heißt der Park „Kgalagadi Transfrontier Park“ und wird von den 3 angrenzenden Ländern RSA, Botswana und Namibia unterhalten.Es ist immer etwas schwierig in den Parks einen Campsite zu bekommen. Es ist immer ausgebucht, obwohl eigentlich alles frei zu sein scheint. Naja wir sind ja flexibel und bekommen so haben wir es doch geschafft in Twee Rivieren und Nossob Plätze zu bekommen. Unsere Zeit war ein wunderbares Erlebnis und was wir damal noch nicht wussten, wir kommen noch sehr oft zurück!

Etappe 18:
Kalahari Gemsbok Park – Fish River Canyon

Fish-River Canyon


Schweren Herzens trennen wir uns vom Kalahari Gemsbok. Unser nächstes Ziel ist der kleine Bruder des Grand Canyon der Fish-River-Canyon in der Nähe von Ais-Ais. Die Größe ist nicht unbedingt ein Maßstab für den Eindruck den dieses Naturschauspiel hinterläßt, denn im Gegensatz zum Grand Canyon ist der Besucherstrom und die touristische Erschließung mehr als überschaubar und somit sind wir allein und schauen im Abendlich in den Canyon. Es ist sehr atemberaubend. Durch die Einsamkeit und die Möglichkeit über die wenig guten Wege entlang des Canyon fahren zu können erschließt sich dieser dem Betrachter auf immer neue Weise. Aufgrund der Temperaturen haben wir uns jedoch entschlossen nicht hinunter zu steigen. Vielleicht bei einem der nächsten Besuche.

Etappe 19:
Fish River Canyon  – Kokkerboom Forest
Unsere nächste Station ist Keetmanshoop und der Kokkerboom-Wald.

Feste Keetmanshoop 1905

Zunächst jedoch passieren wir Keetmanshoop. „Hoop“ heißt Afrikaans soviel wie Hoffnung bedeutet und damit erklärt sich auch der Ortsname denn der Ort wurde nach dem deutschen Kaufmann und Bankier Johann Keetman benannt und ist somit „Keetmans letzte Hoffnung“. Entstanden ist der Ort 1905 als deutsche Fort der Schutztruppe.

Eines  der Wahrzeichen des Ortes ist die rheinische Missionskirche. Diese wurde  1895 von Missionar Tobias

Kirche Keetmanshoop

Fenchel aus Granit erbaut.und  beherbergt heute ein Heimatmuseum, das einen ausführlichen Überblick der Stadtgeschichte vermittelt.

 

Ein weiteres  Highlight sind die in der Umgebung zu findenden Köcherbäume oder in Afrikaans eben Kokkerbooms. Sie heißen so weil sie von den Buschmännern zur Herstellung von Köchern für ihre Pfeile genutzt wurden, da sie innen hohl sind.

 

Spielplatz der Riesen

Ganz in der Nähe hat die Natur einen ganz besonderen Platz geschaffen der sich „Giants Playground“ oder „Spielplatz der Riesen“ nennt. Hier hat die Verwitterung dafür gesorgt das die losen Bestandteile zwischen den Lavaklumper langsam zu Sand zerfallen und nur die harten Teile übrig bleiben. Heraus kommt ein Gebilde aus riesigen Steinklötzen das so aussieht als hätten hier  Riesen mit diesen Türmchen bauen gespielt. Hier zwischen den Felsen finden sich Klippschliefer sie sind zwar nicht so recht zutraulich aber mit ein bischen Muse recht schön zu beobachten.

„Kokerboom Forest Namibia“ von Thomas Schoch

 

Etappe 20:
Kokkerboom Forest – Windhoek
Wir müssen wohl oder übel zurück und wollen nun nach Windhoek. Auf der Nord-Süd-Verbindung der B1 überlegen wir wie wir unseren Landi nun unterstellen. Eigentlich wollten wir ihn wieder nach Deutschland zurück schicken um Europa damit unsicher zu machen. Irgendwie sagt uns etwas das es viel besser ware wenn ihn in Namibia belassen würden. Eine der Möglichkeiten ware TWC, aber da steht er Mitten in Windhoek mit ein paar anderen Safari-Fahrzeugen zusammen auf dem Speditionsgelände. Das finden wir nicht so prickelnd, also muss eine Alternative her.
Die Möglichkeit die wir schon dikutiert haben ist und bleibt unser Auto bei dem Hotel d’Avignon in die Hotelgarage zu stellen, nur ist das in Swakop und wir müssen ja eigentlich in Windhoek ins Flugzeug steigen……
Das hat noch ein wenig Zeit, also zuerst Dan Viljoen Wilderness Area bei Windhook ansehen und dort auch übernachten. Wir geniessen nochmals die Natur des afrikatnischen Busches und shehen uns tagüber Windhoek an.

Etappe 21:
Windhoek – Swakopmund – Windhoek
Man muss schon einen ganz besonderen Splien haben um von Windhoek nach Swakopmund zu fahren um sein Auto zu parken und dann wieder mit einem Miet-PKW nach Windhoek zu rauschen ! Mal eben 1200Km, aber den Spien bringt das Afrika-Virus das uns befallen hat als Nebenwirkung mit!

Wie schon zwischen den Zeilen zu lessen wir haben uns entschlossen den Landi zu Margret d’Avignon in die Hotel-Garage zu bringen. Ein Anruf aus Windhoek hat uns nochmal bestätigt das wir herzlichen willkommen sind ! Also fahren wir über den B2 (Transkalahari-Route)  via Okahandja nach Swakop. und dann geht das Verstauen des Landis los. Da er nicht auf den Rädern stehen sollte, da die sonst recht eckig warden besorgen wir Böcke die unter die Achsen kommen. Nur in einer Garage mit relative wenig Platz in der das Auto auch noch möglichst nah an die Aussenwand soll ist das alles nicht ganz so einfach. Wir kriegen das hin ! Klemmen noch die Batterien ab, schieben ein Abendessen in Swakop als Schlußpunkt dieser Reise ein und am nächsten Tag geht es mit einem Golf I zurück nach Windhoek.

Das war der Beginn einer langen Freundschaft und der Infektion mit dem „Virus-Reisus-Africanus“ dem afrikanischen-Reise-Virus der uns bis heute nicht wirklich losgelassen hat !

 

 

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Wie alles begann, mit der Afrika-Reiserei….

Fridolin_LogoAlso, dies ist der Anfang einer langen Geschichte die nicht Platz findet auf einer Web-Side.
Trotzdem wollen wir es mal versuchen…
Meine Frau Susann und ich trafen uns einst (1994) in Hurghada/ Ägypten. Wir beide sind begeisterte Taucher und meine Frau wollte damals unbedingt Tauchlehrer werden… Naja und ich war dann der Staff-Instructor…!
Die schönen Erlebnisse unter aber auch über Wasser ließen uns zueinander finden.
Da meine Frau dort lebte und arbeitete hatte ich das Vergnügen immer wieder nach Hurgardha zu fliegen.
Dies war nach einer gewissen Zeit recht aufwändig und so entschieden wir uns, das unser Lebensmittelpunkt in Deutschland sein sollte  (warum ist  uns bis heute nicht recht klar …). Nun ja, da ich allerdings auch noch ein bisschen Urlaub hatte kam es zur Gretchen-Frage …

Fridolin mit unseren Kindern auf der Etosha-Pan

Wohin ?
Wir beide sind recht abenteuerlustig und spontan kam uns der gleiche Gedanke:
Wir müssen unbedingt die schwarz-afrikanische Seite des Kontinents kennlernen.
Der Entschluss alleine machte nun noch keine  echte Reise möglich, aber brachte jede Menge Energie zu Tage und so beschloss ich nach einem aus meiner Sicht geeigneten Fahrzeug Ausschau zu halten. Gefunden habe ich den Fridolin (wie ihn die Kinder später getauft haben) bei der britischen Rheinarmee. Das „Gute Stück“ ist ein Landrover 110 „Trooper“. Der alte Saugdiesel ist einem Tdi-200 gewichen. Es gab einiges, das repariert und renoviert werden musste. Mit einer ansehnlichen (nicht oliven) Lackierung versehen und als Safari-Fahrzeug mit Wassertank, Wasseraufbereitung, Schlafplätzen,  Kompressorkühlschrank und natürlich der notwendigen Campingausrüstung ausgestattet, haben wir ihn dann mit Transworld Cargo nach Walvis Bay verschifft. Gute 6 Wochen später haben meine Frau und ich dann das erste mal schwarzafrikanischen Boden betreten. Für uns begann eine neue Epoche unseres Lebens !

Ein treuer Freund "Fridolin" unser Landi

Ein treuer Freund „Fridolin“ unser Landi

Eigendlich waren wir davon ausgegangen das Auto nach der Reise wieder zurück nach Deutschland zu schicken, um dort die „Wildnis“ Scandinaviens zu erkunden.
Es kam anders…..
Es gibt so etwas wie den Afrika-Virus, der in seinen Symtomen erstmal dazu führt, das der Befallene die Menschen, die Landschaft und die Tiere in sein Herz schließt. Die Phase 2 der Erkrankung führt dazu, das  der Befallene immer mehr und mehr von diesem Kontinent selbst entdecken will. Es werden aufwendige Reisen geplant und bei genügend Zeit auch durchgeführt. Was dann unweiglich zur Phase 3 führt. Diese ist die schwierigste und teuerste der Erkrankung. In Phase 3 führt jeder nicht auf dem Kontinent verbrachte Urlaub unweiglich zu Gemütsschwankungen, Sehnsüchten, dem nachkochen von „Safari“-Speisen ( z.B. Poetije, Boerworst) auf dem heimischen Herd und dem dringenden Bedürfnis wieder auf Safari zu gehen. Erkrankten in diesem Zustand ist nicht mehr zu helfen… Sie müssen einfach wieder los !

Unser 3 jähriger Aufenthalt in Südafrika war ein Geschenk das wir nicht mehr missen möchten. Viele schöne Erinnerungen an Gegebenheiten und Freunde tragen wir mit uns zurück nach Deutschland.
Die Rückehr war schwieriger als wir gedacht haben, aber dazu mehr unter „zurück in Köln

 

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