2008 – 1ste Advents- & Weihnachtszeit in Süd Afrika

Die entsprechenden Bilder sind unter den Symbolen zu finden !

 

1ster Advent:
Heute war der erste Advent und ungefähr 32 Grad im Schatten……
Gestern war großer Weihnachtsbazar in der Deutschen Schule Pretoria mit Weihnachtsmusik, Glühwein, kurzen Hosen, Plätzchen und sommerlichen Temperaturen. Es ist schon eine verkehrte Welt für uns.
Wir haben uns dazu entschlossen für jeden Adventssonntag einen Bilderreigen zu publizieren.

Heute waren wir in einer ganz besonderen Ecke von Pretoria dem Groenkloof-Naturreservat. Dieser liegt eigentlich gleich am Stadtrand von Pretoria.
Wir haben in der Zeitung ein Bild von einer Baby-Giraffe vor der Skyline von Pretoria gesehen und beschlossen uns das selbst anzusehen. Außerdem sahen wir viele Zebras, Gnus und jede Menge Antilopen. Das Besondere waren jedoch die Giraffen vor dem Stadtpanorama, wie bestellt, wir konnten unser Glück kaum fassen. Seht selbst…
Die Bilder sind auf dem Link „1.Advents-Sonntag Bilderreigen“ zu finden.

2ter Advent:
Wir, d.h. Micha bekam in dieser Woche dienstlichen Besuch aus Deutschland, der mal nach dem Rechten schauen wollte. Nun da auch Besuch mal ausspannen muss vom vielen nach dem Rechten sehen, haben wir uns entschlossen den beiden ein paar schöne Eindrücke zu vermitteln. Unsere Tour ging in den Rietvlei-Dam Nature-Reserve.
Das ist ein recht grosser Natur-und Wildpark zwischen Johannesburg und Pretoria, wieder fast in der Stadt. Neben Zebras, Springböcken, Gnus, Wasserböcken, Hartebest und anderen Antilopen sahen wir auch drei Nashörner.

Da ein Gamedrive aber hungrig macht,  waren wir dieses Mal schlauer und haben uns für das Mittagessen mit Würsten, Kartoffelsalat und Getränken eingedeckt. So konnten wir nett an dem kleineren der beiden Dämme sitzen und die Aussicht auf den See und die Vogelwelt geniesen.

Am  Nachmittag haben wir dann auch die Nashörner gefunden und diese sehr nah vor unsere Kameralinse bekommen,  mit dem Fuß auf der Kupplung und Startbereit im ersten Gang. Aber diese sanftmütigen Riesen ließen sich durch uns nicht stören.
In Summe ein schöner 2ter Advent.

3ter Advent:
Es war ein sehr arbeitsamer 3ter Advent. Da wir nun auf unsere erste Süd-Afrika-Safari gehen wollen, müssen noch so einige Veränderungen an Fridolin und Fridolinchen (unserem Anhänger) vorgenommen werden. Micha hat den ganzen Sonntag daran gearbeitet und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Heute am Dienstag ist ein Feiertag und wir haben uns die Zeit genommen mit den Brockfelds an den Roodeplaat-Dam zu fahren. Da vier Kinder mehr Spaß haben als zwei alleine war es eine spassige Angelegenheit.
So fuhren wir entlang der Pisten, die uns sehr an roten Kalaharisand erinnerten und erfreuten uns an den vielen blühenden Blumen und dem satten Grün. Wir entdeckten ein paar Warzenschweine und Wasserböcke im hohen Gras. Ein nahendes Gewitter zwang uns zur Heimfahrt und nach einer abenteuerlichen Abschleppaktion von Brockis Auto, gab es noch einen leckeren Braii auf unserer Terrasse bei Kerzenschein und Weihnachtsbaumbeleuchtung. So wurde es  dann doch noch etwas gemütlich und weihnachtlich

4ter Advent:
Wir starteten unsere Weihnachtstour und auch die Kinder beteiligten sich an den Vorbereitungen eifrig. Am Ende waren wir alle ziemlich fertig und nur noch froh endlich los zu fahren.
Unser erster Stop führte uns zum “ Willem Pretorius Game Reserve“ am Allemanskraal Dam, eines der meistbesuchtesten Ziele in der Provinz Free State. Wir trafen auf Giraffen und erfreuten uns wieder an der afrikanischen Tierwelt.
Weiter gings nach Bethlehem, unbedingt einen Abstecher wert. Gegründet wurde der Ort 1864 von den Voortrekkern, die am Ufer des Flusses siedelten, den sie Jordan nannten. Sie hatten ihr gelobtes Land gefunden und der Name blieb bis heute erhalten.
Wir entschieden uns für eine Reise in die Berge, dort  hatten wir das Gefühl, Weihnachten trotz Sonne und Hitze am nächsten zu kommen und fuhren in den „Golden Gate National Park“. Wenn man die Abendsonne auf dem gelben und roten Felsformationen sieht, dann versteht man warum der Park den Namen „Goldenes Tor“ bekam.  Die felsformationen und Sandsteinmonumente bieten bei ständig wechselnden Lichtverhältnissen wunderbare Aussichten. Wo immer ein bisschen Erde ist, blüht und grünt es und wir sahen Antilopen auf den grünen Hängen grasen. Wir sind verzaubert und beschließen zu bleiben.
An unserem Hochzeitstag machten wir einen Ausflug in den „Royal Natal National Park“  und starteten einen unvergesslichen Wandertag auf 2100m Höhe. Der Bergpfad führte uns weit hinauf  und immer entlang am Berghang mit einer unglaublichen Aussicht auf die Drakensberge. Wir wanderten mehrere Stunden hinauf zum Gipfel, der uns nach einer  Mutprobe in Form einer Eisenleiter auf 3140m führte und uns mit einer Aussicht auf das Amphietheater und einen Wasserfall belohnte. Helena hat an diesem Tag unglaubliches geleistet und wir waren sehr stolz auf unser Mädchen. Für uns alle war dieser Tag ein unvergessliches Erlebnis.
Heute am 4. Advent begaben wir uns auf eine kürzere Tour  zu einer Schlucht, die auch die Lebensgeister unserer Kinder wieder weckte, denn dort gab es so viel zu entdecken.
Wir geniessen die Berge und die abendlichen kühlen Temperaturen erinnern uns ans nahende Fest. Die Kinder haben nur Sorge, das ja das Christkind den Weg hierher findet und ich mach schon mal den Weihnachtsbaum startklar. So kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Weihnachten auf dem Dach von Afrika:
Pünktlich vor Weihnachten starteten wir auf unsere erste Tour, endlich, denn wir hatten die Nase gestrichen voll von „wohnst du schon, oder entpackst du noch…“. Da wurde dann auch noch der Hänger umgebaut und der Fridolin verschönert, doch dann war es endlich soweit.
Wir verließen Pretoria und Gauteng in Richtung Süden und verbrachten die erste Nacht beim “ Wilhelm Pretorius Game Reserve“. Dieses bescherte uns dann auch mit reichhaltiger Fauna und großer Giraffenherde. Von da aus fuhren wir in die Berge, durch eine Landschaft die uns mehr ans australische Queensland erinnerte, als an Afrika. Weideland so weit das Auge reicht und große Rinderherden, irgendwoher müssen die leckeren T-bones oder Portrerhouse-Steaks ja kommen.
Wir erreichten Bethlehem, ein Voortreckerstädtchen aus der Gründerzeit. 1864 wurde es von den Voortreckern gegründet, die am Ufer des Flusses siedelten, den sie Jordan nannten- sie hatten ihr gelobtes Land gefunden.  Wir hielten uns nicht länger auf als ein kurzer Lunch und ein Besuch beim Bankautomaten dauert, uns zog es in die Berge. Und so erreichten wir auch am Nachmitteg zur richtigen Zeit den „Golden Gate Nationalpark“. Wenn man die Abendsonne auf den gelben und roten Felsformationen sieht versteht man leicht, warum der Park den Namen „Goldenes Tor“ bekam. Die hohen Sandsteinfelsen bieten bei den ständig wechselnden Lichtverhältnissen wunderbare An- und Aussichten. Wo immer ein bisschen Erde ist grünt und blüht es und auf den grünen Hügeln grasen Gnus, Antilopen und Zebras.
Wir bleiben einige Tage in dem schönen Camp unterhalb eines Sandsteingiganten und erschließen uns das Gebiet beim Wandern. Unser erster Ausflug bringt uns auf den Gipfel des Santinel, 3165m hoch. Wir wandern stetig bergauf, immer entlang der gigantischen Bergrücken. Der Ausblick war grandios, wir mußten immer wieder stehen bleiben und genießen, was wiederum unserer Kleinsten einige Verschnaufpausen verschaffte. Irgendwann war dann für Helena Schluss, denn die letzten 65 Höhenmeter konnte man nur über eine Eisenleiter überwinden, steil an einer Felswand hinauf, nur was für Trittsichere und Schwindelfreie. Daniel und Michael ließen sich nicht abschrecken, erklommen dieses futuristische Gerät und wurden belohnt mit dem Gipfel. Sie erreichten ein Hochplateau, wanderten an einem Bächlein entlang und kamen an die andere Seite des Berges oberhalb eines Wasserfalls an die Kante. Dort hatten sie einen herrlichen Ausblick in den „Royal Natal Nationalpark“ und das Bergmassiv mit dem Namen „Amphietheater“. Der Tugela River strömt in mehreren Wasserfällen talwärts, der höchste misst 600m und zählt damit zu den höchsten der Welt. Nach einem gemütlichen Abstieg, zum Glück ging es nur noch bergab, erreichten wir nach 16km geschafft aber glücklich den Parkplatz. Wir waren sehr stolz auf unser Mädchen, Helena hatte ihre erste Bergtour mit Bravour bestanden.
Dafür gab es am nächsten Tag ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk von Mama und Papa, eine Horseback-Safari. Wir ritten auf schmalen Pfaden mit diesen trittsicheren und geduldigen Tieren über grüne Hügel, durch tiefe Täler und durch Bäche und sahen dabei Weißschwanzgnus, Antilopen und Zebras. Wieder staunten wir über Helena, wie sie sicher und gerade alle Bewegungen des Pferdes ausglich und das Pferd durch Berg und Tal lenkte. Von hinten sah ich sie auf ihrem Schimmel sitzen und dachte nur an Pippi Langstrumpf auf ihrem „Großen Onkel“. Es hat uns allen unglaublich gut gefallen.
Nun mussten wir auch noch den „Royal Natal Nationalpark“ besuchen, denn immerhin hatten die weiblichen Mitglieder der Familie das „Amphietheater“ nicht gesehen, doch nun entfaltete es sich vor unser aller Augen in seiner vollen Pracht. Wir hatten Glück, bekamen trotz Weihnachten einen Platz auf dem Camp und begaben uns auch hier, am heiligen Weihnachtstag auf eine 16km lange Wanderung, auf den Gorge-Trail, die Nr. 1 der Tageswanderungen. Das Gras am Wegesrand war so hoch, das Helena garnicht dadrüber hinwegsehen konnte. Wir wanderten wieder entlang des Bergrückens, durch kleine Regenwälder an den Talflanken und erreichten den „Gorge“ (Schlucht) zum Baden. Die ganze Zeit hatten wir einen wunderbaren Blick auf das Amphietheater und fühlten uns inmitten dieses Bergmassives Gott näher als in der Kirche.
Wir verbrachten den Heiligabend bei Kerzenschein und Tannenbaum (Plastik, aber hübsch) zu viert in unserem Zeltcamp und es war sehr einfach, aber besinnlich. Manchmal ist weniger mehr, weit weg vom alljährlichen Geschenkewahnsinn erfreuten sich die Kinder an ihren kleinen Geschenken sehr.
Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen, wir wollten hoch hinaus zum „Dach Afrikas“ nach Lesotho. Lesotho ist etwa so groß wie Belgien und das Land prägen fast ausschließlich Berge und Hochplateaus. Doch auf dem Weg in Richtung Sani-Pass, der höchsten Passstrasse Südafrikas ( 2874m ), die sich 35km
( 1500 Höhenmeter ) den Berg hinauf windet und zu den eindrucksvollsten des Landes zählt, erlitt unser Anhänger einen Achsbruch. Zum  Glück passierte es auf einer Nebenstrecke, wir fuhren höchstens 40kmh, und es blieben weitere Schäden aus. Damit war unsere Reise leider erstmal zu Ende. Wir organisierten einen Abschleppwagen und der schleppte den Trailor in eine Werkstatt. Doch wer arbeitet schon am ersten Weihnachtstag, der Trailor mußte warten und wir entschieden uns heim zu fahren, da wir sowieso nichts mehr ausrichten konnten. So muß Lesotho warten, leider.